Wohnen

Mindestens zweimal am Tag, gerade auch im Winter, sollte die gesamte Wohnung auf Stoß gut durchgelüftet werden; Wohnungen sind Orte mit einer hohen Giftkonzentration in der Luft durch Ausdünstungen aus Farben, Lacken, von neuen Polstern, Teppichen, Möbeln, Tiereinstreu… Sie dünsten Stoffe aus wie Trichlorethylen, Formaldehyd, Benzol, Xylole und Ammoniak. Lüften beugt außerdem Schimmelbildung vor. Lieber ein- bis zweimal am Tag alle Fenster so weit es geht aufreißen und Durchzug erzeugen für 10 Minunten, als den ganzen Tag das Fenster gekippt zu haben, um Energie zu sparen und einen deutlichen Effekt zu erzielen.

Dein Gehirn und jede Körperzelle wird es dir danken, denn wir sind darüber hinaus auf ausreichende Sauerstoffzufuhr angewiesen.


Bett: Um Schimmelbildung in der Matratze zu verhindern (man sollte sie regelmäßig, vor allem im Winter, kontrollieren von unten, aber wenn sich etwas im Inneren bildet, sieht man es nicht), sollte das Bett frei stehen, nichts darunter lagern, nicht direkt an der Wand und möglichst ein Bett verwenden, dass nicht zu kurz über dem Boden ist, damit es unten immer gut gelüftet ist. Anstatt das Bett morgens ordentlich zu machen macht es mehr Sinn, die Decke zurückzuschlagen, sodass sie und die Mitte, wo der Torso aufliegt, gut ausdünsten und trocknen können. Wir verlieren rund einen Liter Schweiß pro Nacht! Wenn man ohne Schlafanzug schläft, gerät noch mehr Schweiß in die Matratze. Zumindest bei Kaltschaummatratzen wird empfohlen, sie hin und wieder zu wenden, auch hilft es, das Bettzeug aus dem offenen Fenster zu hängen und auslüften zu lassen.

In Bezug auf Hausstaub empfiehlt es sich für Allergiker, ein Encasing zu kaufen oder sich von der Krankenkasse verschreiben zu lassen (in der Regel nicht übernommen von privaten Kassen). Es umschließt die Matratze, sodass man mit dem Milbenkot nicht mehr in Kontakt kommt, und ist waschbar. Ich selbst habe mir erstmal eine nicht durchlässige und heiß waschbare Auflage besorgt. Außerdem sollte Bettwäsche gekauft werden, die auf 60°C gewaschen werden kann (auch Decken und Kissen) und dies regelmäßig getan werden, um Milben und Pilze abzutöten (natürlich mit hautschonenden Waschmitteln). Spätestens alle 10 Jahre sollte eine Matratze ausgetauscht werden. Beim Kauf neuer Textilien sollte immer auf Schadstoffarmut geachtet werden (Ökosiegel)!

Schimmel: Ein wichtiges Thema, über das du in folgenden Artikeln mehr findest. Schimmel darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen, ich kann da leider nicht beruhigen. Er stellt nicht nur wegen Allergien ein Problem dar, sondern auch wegen Mykotoxinen, die er ausstößt und die sich extrem negativ auf unser Immunsystem auswirken, bis hin zu Krebs und schweren neurologischen Störungen, selbst Depressionen! Ich reagiere stark auf Schimmel mit der Haut und den Atemwegen und im Gegensatz zu Pollen kann ich hier mit Ernährung relativ wenig ausrichten. Auch bei einer Beratungsklientin habe ich dies erlebt. Wenn du eine Schimmelquelle im Haus hast, kann dies schon die Haupterklärung für deine gesundheitlichen Probleme darstellen, wie entzündliche Reaktionen wie Neurodermitis, Akne, Brainfog, Depressionen, chronische Müdigkeit, unerklärliche Gewichtszunahme, Autoimmunerkrankungen… Viele Menschen, mich eingeschlossen, reagieren sogar mit einem erhöhten aggressiven Verhalten nach nur kurzem Aufenthalt in stark schimmelbelasteten Räumlichkeiten! Außerdem erhöht sich meine Infektanfälligkeit, da das Immunsystem geschwächt wird. Ich bin der Meinung, dass man in schimmelbelasteter Umgebung nicht gesund werden kann (komplett schimmelfreie Umgebung wirst du natürlich auch nicht finden). Wenn du es testen willst, mache einmal Urlaub im Gebirge oder in einer Wüstengegend (Israel, Ägypten…) und schau, ob sich deine Symptome dort verbessern.

Eine oberflächliche Beseitigung von starken Schimmelstellen ist kaum möglich, das Besprühen mit chlorhaltigen Antischimmelmitteln kann ich nach meinen Informationen nicht empfehlen, zum einen da Chlor sehr giftig ist, zum anderen, da Schimmel durch die entstehende Feuchtigkeit danach oft sogar noch besser gedeiht, man ihn nie 100% los wird und der übriggebliebene Schimmelpilz Resistenzen entwickelt und wegen des Bedrohungszustands vermehrt Sporen ausstößt, und vor allem, da es nichts bringt, wenn die eigentliche Ursache (meist ein baulicher Mangel, oder schlechtes Lüftverhalten) nicht behoben wird. Zeigt sich Schimmel auf der Wand, ist schon von einer starken Belastung in der Wand auszugehen (irgendwie eine schöne Analogie zu Hauterkrankungen…). Hier muss man einen Fachmann zu Rate ziehen. In starken Fällen bleibt einem nichts, als die Wohnung zu wechseln (und sich evtl. sogar eine neue Einrichtung zu kaufen), so hart es ist.

Kleine Stellen, wie in den Duschfugen, kann man gut mit Natron ausschrubben und dann mit 100%igem Teebaumöl behandeln, ein starkes Antipilzmittel. Andere typische Schimmelquellen sind der Kühlschrank, der deswegen regelmäßig mit Natron oder Essig gereinigt werden sollte (mit ein paar Tropfen Teebaumöl), sowie die Waschmaschine. Ich gebe jedem Waschgang ein paar Tropfen Teebaumöl hinzu und mache regelmäßig Waschgänge bei 60°C, ab und zu auch einen bei 90°C mit Putzlappen, um etwaigen Schimmel abzutöten. Ebenso kann die Beigabe von Effektiven Mikroorganismen zum Putzwasser helfen, für eine ausgeglichene (ich nenne es mal) “Raumflora” zu sorgen. Hier effektive Mikroorganismen bei der Eußenheimer Manufaktur kaufen, mit dem Gutscheincode 6472-nvzy9 erhältst du 5% Rabatt!

Hier mein Interview zu den effektiven Mikroorganismen.

Grundsätzlich wird von Experten eine Raumluftfeuchtigkeit von um die 50% empfohlen. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% steigt das Schimmelpilzrisiko. Eine Luftfeuchte von unter 40% wäre allerdings ungesund und austrocknend für die Schleimhäute. Ich empfehle die Verwendung eines Hygrometers, zumindest für Küche, Bad und Schlafzimmer.

Vermeide unbedingt Biowandfarben, die auf Casein basieren, diese bieten geradezu einen Nährboden für Schimmel!

Hier noch ein Artikel vom Focus, der alles gut zusammenfasst.


Nachtspeicheröfen: Alte Nachtspeicheröfen stellen eine immense Belastung dar, da sie regelrechte Staubschleudern und damit typische Asthmaauslöser sind. Sehr alte Nachtspeicheröfen können sogar noch asbesthaltig sein!


Raumbeduftung: Düfte können ein Gefühl von Gemütlichkeit vermitteln und einen starken Einfluss auf unsere Gefühle ausüben. Künstliche Sprühdüfte stellen allerdings eine starke Belastung für unsere Barrieren Haut und Lunge dar und enthalten oft giftige Stoffe. Stattdessen empfehle ich dir, es einmal mit ätherischen Ölen auszuprobieren. Sie müssen von hoher Qualität sein, 100% Reinheitsgrad, am besten aus dem Reformhaus. Ich habe z.B. so eine Art Keramikstein (keine Ahnung, wie man das nennt) in meinem Schlafzimmer, auf den ich abends immer ein paar Tropfen Lavendelöl zur Beruhigung und Einschlafförderung träufle. Ansonsten kann man auch einen elektrischen Diffusor oder einen mit Teelicht (schön für die Adventszeit) mit wenigen Tropfen ätherischem Öl verwenden.


Elektrosmog: Nachts sollte ein tiefes Erreichen das parasympathischen Zustandes gewährleisten, denn nur im Entspannungszustand ist DNA- und Gewebereparatur, Gewebeaufbau (auch wichtig für Lernen und Muskelaufbau!) und Entgiftung möglich. Deswegen gilt es, den Schlaf zu optimieren, nachts WLAN ausschalten, Handy auf Flugmodus oder ganz aus, damit es keine Signale mehr sendet und empfängt, keine elektrischen Geräte am Kopfende des Bettes haben oder noch besser: Sicherung raus im Schlafzimmer. Für manche kann das Wunder bewirken. Diese Signale sorgen für ein Durchlässigwerden der Blut-Hirn-Schranke und chronische leichte Stimulation des sympathischen Nervensystems und somit für eine unterschwellige Stressantwort (-> Cortisolausschüttung).


Farbe, neue Möbel und Teppiche: Stellen immer eine starke Belastung dar durch toxische Ausdünstungen. Auf Streichen, Lackieren und die Anschaffung neuer Einrichtungsgegenstände sollte verzichtet werden während eines Krankheitsschubes und während der Schwangerschaft, und grundsätzlich dann viel gelüftet werden.

Wie immer gilt: Ändere Schritt für Schritt in deinem Vermögen das, was du akut ändern kannst, und nimm gleichzeitig die Dinge mit Gelassenheit hin, die du zur Zeit nicht ändern kannst. Perfektion wird es nie geben, der Weg hin zu einem gesünderen Leben, das mehr und mehr deinen persönlichen Bedürfnissen entspricht, verläuft nie in einer geraden Steigung. Lasse die Maßnahmen, die dir eigentlich gut tun sollen, nicht selbst in Stress ausarten, sondern lerne, einfach mit Geduld und Neugier deinen Weg zu gehen. Bei allem, was du tust, tue es nicht aus Angst, sondern aus Liebe zu deiner Gesundheit.


Create the correct environment and health will follow. ~David Eames Ellis

Our state of health and disease is really a reflection of the environment we all live in. And the environment we perceive. ~David Hudson

6 thoughts on “Wohnen

  • 13. August 2016 at 15:57
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    Hey Doro,
    ich hab ein paar Fragen zur Schimmelproblematik:
    – Tust du das Teebaumöl beim Waschmaschinenwaschen in das Hauptfach für das Waschpulver?
    Ich benutze immer Waschnüsse, die ja direkt in die Trommel kommen und bin grade etwas überfragt, ob die Teebaumöl Tropfen wohl richtig in der Maschine landen, wenn ich nur die Tropfen und kein Pulver im Hauptfach habe…
    – Weißt du etwas über die Behandlung mit Essig z.B. in den Duschfugen oder Kühlschrank?
    Wäre mir irgendwie sympatischer als Teebaumöl, besonders im Kühlschrank, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass Essig entweder nichts bringt oder den Schimmel nur noch aggressiver macht?
    Und speziell weil du angehende Biologin bist 😉 habe ich mir gedacht, du könntest mir sagen, ob so ein Test bei unsichtbaren, aber vermuteten Schimmelbefall Sinn macht:
    https://www.inlabo.de/epages/61290918.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61290918/Products/%22Schimmelpilz%20Schnelltest%20Set%22
    Einerseits wird ja immer von solchen Schnell-/Selbsttests abgeraten, aber die Seite/Tests werden im Buch “Die Autoimmun-Lösung” von Dr. Amy Myers empfohlen (welches ich übrigens sehr empfehlen kann, solltest du es noch nicht gelesen haben) und ein Baubiologe ist ja nicht grade billig.
    Hab ein schönes Wochenende! 🙂
    Liebe Grüße, Nicole

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    • 14. August 2016 at 20:08
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      Hi Nicole,
      hm da bin ich gerade überfragt mit den Waschnüssen. Habe ich bisher nur als Flüssiglösung benutzt. Mach lieber hin und wieder nen Waschgang bei 90°, das sollte auch Biofilme auflösen. Essig oder Essigessenz soll auch helfen gegen Schimmel, kann nur sein, dass das Fugen angreift, das weiß ich nicht sicher. Das mit dem Selbsttest ist sicher erstmal nicht verkehrt, mit so Petrischalen wollte mein einer Prof auch unsere Aquaristikräume der Uni testen (keine Ahnung, was aus dem Vorhaben geworden ist). Habe nur mal gehört, dass je nach Pilzarten die Sporen zu unterschiedlichen Tageszeiten freigegeben werden, deswegen vielleicht einmal bei Tag und einmal bei Nacht testen? Nur zwei Stunden stehen lassen kommt mir recht kurz vor. Mit diesem Set kannst du denke ich mal auch nur eine begrenzte Zahl an Schimmelarten testen, kann dann natürlich sein, dass bei dir welche vorkommen, die du damit nicht testen kannst. Pilze werden leider sehr stiefmütterlich behandelt im Biostudium, denn weder die Botaniker noch die Zoologen sehen sich für sie verantwortlich. Es gibt viele Experten für Bakterien aber nicht so viele für Parasiten und Pilze, da muss ich mich noch auf eigene Faust weiterbilden… Hast du einen Verdacht bei euch, schon etwas gesehen oder riechst du etwas? Man kann sich auch einen Schimmelspürhund engagieren. 😉 Kannst ja mal schreiben, wie du mit diesem Selbsttest zurecht gekommen bist, finde ich schon ganz cool. Wie fit bist du in Englisch? Auf der Bulletproofseite haben die auch viel zu Schimmel. Amy Myers finde ich gut, gestern erst ein Interview mit ihr gesehen. Danke für die Buchempfehlung!
      LG,
      Doro

      Reply
  • 14. August 2016 at 20:44
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    Okay, werde mir das mit dem Selbsttest nochmal überlegen. Oder halt den Schimmelhund 😉 Wie komm ich denn an so einen ran und ist das nicht auch teuer?
    Ich seh und rieche zwar nichts, aber da ich meine schlimmsten Probleme mit ALLEM getrocknetem habe, Kräuter, Gewürze, jegliches Pulver, auch wenn es neu ist, t.w. schon beim Tüte aufmachen und einatmen niesen muss, will ich dem Verdacht schon länger nachgehen. Meine Probleme sind ja auch nach 3 verschiedenen Antibiotika losgegangen, die ja auch Schimmelpilze sind.
    Werde auch versuchen, mir so nen Luftfilter auf Probe zu holen, und wenn es einem mit dem besser geht, hätte man erstens die indirekte Bestätigung und zweitens gleich ne Möglichkeit, dass es einem besser geht.
    Mein Englisch wird langsam etwas besser, durch das viele “recherchieren” 😉 aber es strengt doch sehr an, machmal geht das gar nicht und es ist immer noch sehr mühsam so etwas zu lesen. Ist ja meist vom Thema auch sehr anspruchsvoll.

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    • 15. August 2016 at 14:43
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      Was ist das für ein Luftfilter? Was hast du schon unternommen, um den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Hast du den mal mittels Stuhltest analysieren lassen (Darmflora und Entzündungsmarker)? Probiere das ruhig mal aus mit den Petrischalen, würde mich ja auch interessieren.

      Reply
  • 15. Oktober 2018 at 19:43
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    Hallo Doro,

    hast du noch mehr zum Thema Matratze? Ich bin gerade auf der Suche nach einer möglichst schadstofffreien Matratze, aber das ist irgendwie nicht so einfach. Öko-Test hat ein paar wenige getestet, aber die, die mit einem sehr gut abschneiden, sind extrem teuer. Nach welchen Kriterien hast du deine Matratze ausgesucht?

    Liebe Grüße
    Simon

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    • 27. Oktober 2018 at 10:56
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      Hallo Simon,
      da bin ich ehrlich gesagt keine Expertin, ich selbst habe noch eine Kaltschaummatratze, die konnte ich kaum benutzt von meiner Schwester übernehmen. Gesundwerden bedeutet durchaus auch, anspruchsvoller zu werden, den Fokus auf weniger, aber dafür hochwertigere Produkte und Prozeduren zu legen, auch mehr in sich selbst investieren. Und wenn das zur Zeit finanziell nicht möglich ist, dann einfach mit den akuten Ressourcen die aktuell bestmögliche Entscheidung zu treffen, das kleinere Übel wählen. Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem weiterhelfen.
      Liebe Grüße,
      Doro

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